WELTGESUNDHEITSTAG: KLIMAWANDEL UND GESUNDHEIT

Unter dem Motto “Klimawandel und Gesundheit” feiert die WHO am 7.4. den diesjährigen Weltgesundheitstag. Unser neues Teammitglied Hannah fragt sich, wie Bewegung und Klimawandel zusammenhängen und ob wir mit dem Leicht Bewegt Programm ganz nebenbei sogar einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.


Der Klimawandel hat immer mehr spürbare Auswirkungen – denken wir nur an die Zunahme von Extremwetterereignissen. Das lässt auch unsere Gesundheit nicht unberührt, da beispielsweise starke Hitzeperioden unser Herz-Kreislauf-System herausfordern. Kein Wunder also, dass der diesjährige Weltgesundheitstag unter dem Motto “Our planet, our health” läuft. Unsere Gesundheit wird durch den Gesundheitszustand unseres Planeten beeinflusst.

Die gesundheitlichen “Nebenwirkungen” vom Klimaschutz

Maßnahmen zum Klimaschutz haben natürlich in erster Linie das Ziel das Klima zu schützen. Aber aus einigen von ihnen entsteht auch ein Vorteil für unsere Gesundheit, gewissermaßen als positive “Nebenwirkung”. Man spricht von Health-Co-Benefits.

Ein erstes Beispiel hierfür finden wir in der Stadtplanung. Wenn in einer Stadt beispielsweise Parks vorhanden sind, verbessern die vorhandenen Pflanzen die Luftqualität. Gleichzeitig lädt der Park Menschen zu mehr Bewegung und zwischenmenschlichem Austausch ein, etwa zum gemütlichen Spaziergang in der Mittagspause oder einem kleinen Plausch mit der Nachbarin. Wie viel Einfluss die Stadtplanung auf unsere Alltagsaktivität hat, zeigen auch Städte wie Kopenhagen oder Amsterdam. Die Infrastruktur dieser Städte ist stärker auf den Fahrradverkehr ausgelegt und dementsprechend nutzen die Menschen dort auch öfter das Fahrrad, anstatt mit dem Auto zu fahren. Allein in Kopenhagen werden täglich stolze 1,27 Millionen Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Mobilität und Klima

Bleiben wir noch ein wenig beim Thema Bewegung und Mobilität, denn nicht nur gesundheitlich ist Bewegung ein starkes Argument, auch für das Klima spielen Transport und Verkehr eine entscheidende Rolle. Das beim motorisierten Verkehr ausgestoßene  ist dabei nicht das einzige Problem. Auch Lärm, Luftverschmutzung und Unfälle sind Konsequenzen eines dichten, motorisierten Verkehrs.

An dieser Stelle kommt, ihr erahnt es vielleicht schon, unser geliebtes Thema “Bewegung” ins Spiel: Denn Gehen oder Radfahren haben entscheidende Vorteile gegenüber dem motorisierten, passiven Transport des Autofahrens.

Direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Für unsere Gesundheit ist der aktive Transport, wie man das Gehen oder Radfahren bezeichnen kann, ein großer Gewinn und das gleich in zweierlei Hinsicht. Wenn wir Radfahren oder zu Fuß gehen, sei es auch nur die kurze Strecke zur Bushaltestelle, hat das direkte Auswirkungen auf unseren Körper. Diese Effekte treten auch schon bei kurzen Strecken auf (mehr dazu)!

Bereits durch einfache Alltagsbewegung können wir das Risiko für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren und einen Beitrag zu einem gesunden Körpergewicht leisten. Und von der Wachheit, mit der man beim Büro angeradelt ankommt, will ich hier mal gar nicht anfangen. Ich bin ziemlich überzeugt (und dazu gibt es im Gegensatz zu den anderen Punkten keine wissenschaftlichen Belege), dass man neben CO2 auch noch mindestens eine Tasse Kaffee pro Tag einspart, wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt…

Indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit

Aber auch indirekt wirkt sich das körperliche, aktive Zurücklegen von Wegstrecken auf unsere Gesundheit aus. Denn wenn wir Radfahren oder Gehen, verursachen wir keine klimaschädlichen Schadstoffemissionen.

Je mehr Menschen sich dazu entscheiden, auf ihr Abgase verursachendes Auto zu verzichten und stattdessen aktiv unterwegs zu sein, desto eher verbessert sich die Luftqualität. Warum das so entscheidend ist, verdeutlicht die folgende Zahl: Jährlich sterben aktuell ca. 3 Millionen Menschen vorzeitig durch die Folgen von Luftverschmutzung.

In den USA schauten sich Forschende genauer an, wie viel sich die Emissionen verringern, wenn Gehen und Radfahren das Autofahren ersetzen. Sie konnten zeigen, dass eine Steigerung des Gehens und Fahrradfahrens von durchschnittlich 4 auf 22 Minuten am Tag die Emissionen von Treibhausgasen um 14% reduzieren konnten. Wenn ihr selbst einen kurzen Überblick über eure CO2-Bilanz haben wollt, könnt ihr beispielsweise diesen Schnellcheck des Umweltbundesamtes nutzen: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/

Ich finde, der Wert von Alltagsbewegung wird oft unterschätzt. Vielleicht, weil wir dafür im Gegensatz zum Gym und Sportverein nichts bezahlen und uns auch nicht extra Zeit nehmen, sondern sie einfach nebenbei und gewohnheitsgemäß passiert (oder eben nicht). Mit Leicht Bewegt ermutigen wir Büroarbeitende dazu, sich im Arbeitsalltag mehr zu bewegen und Wegstrecken als Bewegungsherausforderungen anzunehmen. Damit tun wir unserem Planeten und uns selbst etwas Gutes. Eine absolute Win-Win-Strategie, wenn ihr mich fragt!


Hannah Muth

Hannah unterstützt als studentische Hilfskraft Chiara und Jule im Teilprojekt Leicht bewegt.